Huhu!
Ich war mit einem Austauschprogramm einen Monat (statt geplanten 6) in Frankreich. Zu den Franzosen will ich jetzt nicht viele Worte verlieren. Vorne hui, hinten pfui. Was ich allerdings nach wie vor an Frankreich mag, sind die Boulangeries, Patisseries, Chocolateries, … *__* Boulangeries sind Bäckereien, Patisseries sind gehobene Bäcker und Chocolateries kommt von Schokolade. Nehmen wir mal ein Beispiel: Ich war in einem kleinen Dorf, ca. 2500 Einwohner. Dort gab es 2 Bäcker und der eine hatte soo köstliche Kuchen *.* Und mit um die 2€ gingen die Preise noch einigermaßen. Ihr glaubt mir nicht? Hier die Beweisfotos 😀
Aber wie das immer so ist, es gibt immer einen traurigen Moment:
Naaa, neidisch geworden ^_~?
Ich bin neidisch ja =P Also die sehen ja wirklich sehr lecker aus =O
Ich backe auch gerne in kleineren Portionen (^^)
Was warn los in Frankroich?
Mhm, lecker… Ja also danke. Ne. Dank dir hab ich jetzt Hunger und wir haben nix im Haus T_________T *seufz*
Hm… die Franzosen haben mich die ganze Zeit angeschrien, das eine gesagt(natürlich ist es ok, dass ich morgens käse essen darf) und sich dann hintenrum bei der Zentralstelle des Austausches über mich beschwert (z.B. würde ich sie zwingen, deutsche essgewohnheiten anzunehmen). Naja, das, was schlußendlich den Anstoß dafür gegeben hat, dass ich gegangen bin ist Folgendes: Nach einem 2stündigen Wutausbruch (ich hatte echt Panik o__O) meines Austauschpartners haben meine Gasteltern mir mitgeteilt, dass mein Austauschpartner die Schnauze davon voll hätte, sich um mich zu kümmern, weil ich ihn immer anmeckern würde, wenn er etwas für mich tun würde bzw. nicht genug bedanken würde. Deswegen haben sie von mir verlangt, dass ich in Autonomie in der Schule lebe. In frankreich ist die Schule von 8-18h und dort sollte ich nicht mit meinem Austauschpartner reden, ihm nicht folgen, nicht dort sein wo er war, alleine Mittag essen, … (Wir waren in einer Klasse). Einen Tag später hat meine Gastfamilie den Austausch dann abgebrochen. ich hätte noch dort bleiben können, sie hätten dann nach einer anderen Familie für mich gesucht. Da das allerdings (als meine andere Austauschschülerin abgebrochen hat) 2einhalb Monate gedauert hat, bin ich nach hause gefahren.
Meinen Erfahrungen nach haben die Franzosen ein sehr verzerrtes Weltbild, es gelten viele undurchschaubare Regeln und die Familie steht über allem- Doof nur, dass ich nicht zu dieser Familie gehörte .__.” Eine Szene zur Verdeutlichung: Mein Austauschpartner hat seit fast 2 Stunden einen Schreikampf (s.o.) und als ich meinen Gastbruder frage, “wieso XY AAAAAAH schreien würde” (mein französisch ist nicht gerade das beste in solchen situationen), da schreit er mich an und packt mich an den schultern und sagt: Hör auf zu Schreien, XY darf das, weil es sein haus ist O.o Nie wieder Frankreich!
Öhm. Dachte die wärn gelassener oO du arme. das ist echt scheiße. mir gings im camp auch so ähnlich. Da wurd ich als Wessi beschimpft. Schon seltsam, dass die im osten immer noch ne grenze sehen, ich seh keine-.-‘ Naja. wie auch immer. Wenn man jemanden fühlen lässt, dass er nicht dazugehört, ist man wirklich bescheuert. Ich kann son Verhalten nich nen Funken nachvollziehen. Als hätten sie schiss, dass du ihnen wichtig wirst T^T Jedenfalls schön, dass du wieder da bist, hier bist du willkommen (:
Im Osten sehen weit weniger Menschen eine Grenze, als im Westen =/ Leider. Dass die im Osten jetzt so verbittert sind und keinen Bock mehr haben, hängt damit zusammen, dass sie 20 Jahre lang vom Westen betrogen, lächerlich gemacht und öffentlich gedemütigt wurden. Man verkauft sie in den Medien für dumm, nahm ihnen ihre Existenzen unter falschen Versprechungen und beschimpfte sie anschließend, als sie nicht mehr hatten als Loser und Klotz am Bein der deutschen Gesellschaft. Ossis gelten heute fast alle als Hartz4-Empfänger, obwohl sie genauso hart (teilweise sogar härter) arbeiten, wie die Westdeutschen. Sie verdienen aber viel weniger, haben teilweise sogar zwei Jobs und viele haben leider, so gern sie würden, keinen Job, weil der Markt einfach nichts hergibt oder eben lieber einen Westdeutschen einstellt, denn in den Chefetagen vieler ostdeutscher Firmen sitzen seit der Wende Westdeutsche, die alles an sich rafften, was ging. Noch heute werden öffentlich im TV Ossi-Witze gerissen, die oft sehr verletzend, beleidigend und verleumderisch sind. Das liegt mit unter daran, dass es im Grunde keine ostdeutsche Medienfirma gibt. Die Medienlandschaft ist in westdeutscher Hand und prägt seit 20 Jahren ein falsches Bild der Ostdeutschen. Sie verbauen ihnen jede Chance. Ostdeutsche müssen doppelt so hart arbeiten, um ähnliches zu erreichen, wie ein Westdeutscher und verdient dann trotzdem weniger.
Warum denken wohl alle, im Osten seien alle Nazis?
NRW und Niedersachsen beherbergen echte Nazi-Hochburgen und es werden dort sogar mit hohem Abstand mehr Ausländer Opfer rechtsradikaler Übergriffe, als im Osten. Darüber berichtet aber keiner, weil Westdeutschland sein Saubermann-Image gegenüber dem Ausland behalten möchte. Stattdessen berichtet man um so verlogener über Fälle mit rechtsradikalen Hintergründen im Osten Deutschlands und schiebt das Verhalten dann auf die DDR und da könne man kaum was machen, die DDR-Bürger hätten ja nicht so viel Erfahrung mit Ausländer.
Totale Blödsinn. Die Ostdeutschen haben zu DDR Zeiten enger mit Ausländern ohne Probleme gelebt, als es die Westdeutschen taten und die Kinder haben schon in der Grundschule gelernt, dass die Herkunft und Hautfarbe bei Menschen keinen Unterschied macht, entscheidend ist lediglich der Charakter eines Menschen.
Ich könnte Geschichten erzählen, wie verlogen die Medien und viele der Westdeutschen gegenüber den Ostdeutschen sind – das merken die Ostdeutschen natürlich.
Und denkst du nicht, dass sie nach 20 Jahren ein wenig verbittert sein dürfen? Sie hatten aus dem Westen nie etwas zu erwarten – für die finanzielle Unterstützung, die sie von der Regierung bekamen wurden sie jahrelang als Schmarotzer übel beschimpft.
Also bitte, laufe nicht mit der Meinung durch die Welt, in Ostdeutschland hätte man noch die Ost-West-Grenze im Kopf. Umgekehrt ist es eher der Fall.
Die Ostdeutschen sind inzwischen lediglich enttäuscht von dem, was sie bekommen haben, wenn man bedenkt, was man ihnen versprochen hat. Und das sollte man ihnen nach so vielen Jahren offener Unterdrückung und Diskriminierung auch gönnen – dass sie wenigstens ihren Ärger ab und zu aussprechen dürfen bzw ausleben dürfen. Denn viel mehr hat man ihnen nicht gelassen.
Ich red doch nicht von allen leuten im osten, nur von den kindern, die mit mir in einer bofe waren, einer gruppe. Kinder eben, weil sie 13-15 waren und sich dementsprechend verhalten haben.. Naja deswegen kann ich ihr Verhalten auch nicht nachvollziehen. Sie selbst haben nie was abbekommen bzw. miterlebt und zudem hab ich ja nie was gegen sie gesagt. Also völlig zu unrecht beleidigt. Hätten ruhig jemand beschimpfen können, der was gegen “Ossis” hat und Witze über sie reißt. Ich selbst seh keine Grenze und bis dahin fand ich alle im Osten auch supernett. Das hat mein Bild nur jetzt etwas getrübt.
Lass dein Bild nicht trüben. Die Kinder werden das von ihren Eltern haben, das kennst du sicher auch von dir zu Hause. Wenn da irgendein Thema angeschnitten wird und die Eltern von ihren Erfahrungen erzählen, steht man erst mal hinter ihnen, zumal man ja auch in den meisten Fälle die Geschichte nur aus der Sicht der Eltern kennt. Das nennt sich Solidarität =P
Will sagen, es ist natürlich unangenehm beschimpft zu werden, ich will die Kinder da auch nicht in Schutz nehmen – deshalb habe ich dir versucht zu erklären, woher dieses Verhalten aller Wahrscheinlichkeit nach kommt. Denn, wenn du verstehst, warum sie sich so verhalten, fällt es dir leichter, es hinzunehmen und darüber zu stehen. Du hast ihnen nie etwas getan, somit musst du ihr Verhalten nicht persönlich nehmen =)