iFlashCards (Android)

Da ich gerade sehr viel damit arbeite (ihr erinnert euch, Chinesisch), ist das die erste App, die ich euch vorstelle: iFlashCards

Flash Cards (oder Karteikarten) werden zum Lernen gebraucht. Habt ihr vllt. schon mal gehört. In Japan (und vermutlich auch China) wird auf diese Weise schon seit Urzeiten, möchte ich sagen, gelernt. In den Westen, bzw nach Europa und die USA kam dieses Verfahren erst viel später und wurde als neue Errungenschaft unter den Lerntechniken gehypet. Obwohl es ungemein praktisch ist auf diese Weise zu lernen, wird es dennoch immer noch unterschätzt.
Am meisten macht sich diese Praxis beim Lernen von Vokabeln bemerkbar: Es geht schneller, effektiver und man bindet sich nicht an ein Muster.

Die bekannteste Form des Lernens mit Flash Cards ist vermutlich der Karteikasten mit fünf unterschiedlich großen Fächern. Man kann ihn selbst basteln, oder man kauft ihn sich.
Das System ist einfach: Man beschriftet Karteikarten – vorne das deutsche Wort, hinten die Übersetzung in die Fremdsprache. Dann packt man alle Karten ins erste Fach und fängt an zu lernen. Wusste man eine Vokabel richtig, geht sie ins zweite Fach. Wusste man die Vokabel nicht, wandert sie zurück ins erste.
Sobald das zweite Fach voll ist, macht man mit diesem weiter, auf die gleiche Weise: Gewusst ➔ Fach 3, nicht gewusst ➔ Fach 1.
Wenn Fach 2 leer ist, beginnt man wieder bei Fach 1, solange, bis sich (fast) alle Karten in Fach 3 befinden und dann nimmt man sich dieses vor, usw bis alle Karten irgendwann in Fach 5 liegen und man alle Vokabeln beherrscht.

Der Sinn dahinter ist, dass man sich a) keine Reihenfolge merkt (bei einem Vokabelheft neigen viele dazu den Inhalt wie ein Gedicht auswendig zu lernen, das heißt, man weiß die Reihenfolge auswendig, wie die Vokabeln kommen und verbindet sie nicht mehr mit der eigentlichen Übersetzung) und b) das Gehirn erhält die Chance, die Vokabeln ins Langzeitgedächtnis zu schaffen (das dauert nämlich ein paar Tage) und sie sich somit wirklich über einen langen Zeitraum zu merken.

iFlashCards funktioniert nun ähnlich, mit dem Unterschied, dass man sich nicht ständig neue Karteikarten basteln muss, um sie irgendwann wieder wegzuschmeißen.
Man lädt also die App und kann eigentlich direkt beginnen, die Karten über das Handy zu beschriften. Wer viel Text hat und gerne noch mit Formatierungen oder Farben arbeiten würde, der kann seine Karten auch online erstellen am PC und sie dann über sein Handy abrufen.

Die App ist im Android Market kostenlos und ich bin sicher es gibt auch eine Version im App Store für’s iPhone – evtl. mit anderem Namen. Natürlich gibt es auch eine Pro-Version ohne Werbung, die dann aber wieder kostet.

Funktionieren tut sie so: Man kann verschiedene “Sets” anlegen, für alle möglichen Schulfächer, wenn man möchte.
Was man dann lernen möchte tippt man an, und erhält die erste Frage oder Vokabel. Man gibt sich selbst die Antwort oder Übersetzung, tippt wieder auf den Bildschirm und vergleicht seine Antwort mit der auf dem Bildschirm. Wusste man es richtig, tippt man den Kreis an, wusste man es nicht oder falsch, tippt man das Kreuz an.
Die mit Kreis getippten Vokabeln gelten in diesem Durchgang als gewusst und werden nicht erneut abgefragt. Die mit X markierten (also nicht gewussten) Fragen/Vokabeln kommen irgendwann zwischendrin wieder dran, solange, bis man sie gewusst hat und ebenfalls mit einem Kreis markiert.
Die Reihenfolge, wie abgefragt wird ist zufällig und somit immer anders.
Am Ende erhält man eine Zusammenfassung, wie oft abgefragt wurde, wie viele Fehler es gab und den Prozentsatz der gewussten Antworten.

Außerderdem gibt es noch 3 weitere Modi. Der oben beschriebene ist “Medium”.
Ein weiterer Modus ist “Skim”. Er fragt einfach nur stur ab. Nicht gewusste Karten werden nicht erneut abgefragt.

Thorough: Funktioniert etwa wie das Karteikastenprinzip: Immer wieder gewusste Karten werden in immer größer werdenden Abständen abgefragt bis sie schließlich gar nicht mehr kommen. Nicht gewusste Antworten hingegen, werden in kürzeren Abständen immer mal wieder abgefragt, bis man sie weiß.

Test: Funktioniert ähnlich wie “Skim”, nur dass einem noch eine Übersicht geboten wird, wie man sich angestellt hat – also welche richtig und welche falsch waren.

Was außerdem sehr praktisch ist, da man sein Handy ohnehin meist dabei hat, kann man überall lernen, wo man gerade nichts weiter tun kann, weil man z.B. gerade auf den Bus warten muss oder so. Auf diese Weise kann man sonst verschwendete Zeit zum Lernen nutzen und hat somit mehr “Freizeit”, die man auch mal zum Entspannen nutzen kann.

Alles in allem wahnsinnig praktisch und daher meine Empfehlung:

10/10 ★★★★★★★★★★

xxx, YM

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12 Senfs zu iFlashCards (Android)

  1. Cathy meint:

    Ich habe auf meinem iPodTouch eine Lernapp für Französischvokablen – heißt Babbel. Gibt es aber auch für viele andere Sprachen. Es gibt verschiedene Oberthemen – Schule, Gesellschaft, Urlaub, Körper, ……… Und diese Oberkategorien sind wiederum in Unterkategorien à 10 Vokabeln eingeteilt. Ist vermutlich so ähnlich :))

    • YM meint:

      Es geht ja nicht um die Vokabeln an sich, sondern darum, wie sie abgefragt werden. Wenn sie aufgereiht sind, vorgegeben sind (also man keinen Einfluss auf den Inhalt hat) und sie ihre Reihenfolge nicht ändern, ist es nicht ähnlich, sondern einfach anders (O_O) Davon ab geht es ja darum, keine Schubladen zu erschaffen. Oberthemen schaffen aber Schubladen – sprich, du sortierst die Vokabeln unterbewusst ebenfalls in diese Themen ein. Wenn du plötzlich eine Vokabel nicht gleich weißt und überlegst, sortierst du alle anderen Vokabeln, die du ebenfalls gerade nicht weißt, den Oberkategorien zu und sagst: Die können es nicht sein, weil die nicht in die Kategorie passen, die ich gerade bearbeiten. Weißt, wie? Damit stellst du keine direkte Verbindung zwischen Wort und Übersetzung her, sondern gehst Anfangs zur Erleichterung immer den Umweg über die Kategorie. Das verlangsamt aber das lernen und du wirst immer bei einigen Wörtern unsicher sein und wenn du mal die Kategorie durcheinander bringst oder vergisst, weisst du die Übersetzung gar nicht mehr.
      Das Gehirn geht den einfachsten Weg – der ist aber nicht immer der kürzeste. Es orientiert sich immer an Dingen, die es bereits kennt. Deshalb musst du ihm die Alternativen nehmen. Du selbst solltest über die Eselsbrücken bestimmen, nicht dein Unterbewusstsein.

      • Cathy meint:

        Stimmt, es ist aber nur zur Hälfte anders, zur Hälfte ähnlich. Der Lernteil istr in Kategorien aufgeteilt. Der Wiederholungsmanager arbeitet allerdings nach dem Karteikastenprinzip und gilt für alle Vokabeln – Ich habe inzwischen 511 vokablen gelernt und habe null Plan welche aus welcher kategorie kommen ^^

        • YM meint:

          Dann ist es gut =P Bei mir sind es erst 105 =P Ich lern ja aber auch erst seit 3 Tagen wieder (‘^.^) Und ich bin zugedröhnt mit Omega-III-Fettsäuren, Gehirndoping =P

  2. jule meint:

    Habs gleich mal runtergeladen (: Wär mal in Spanisch praktisch. Leider hab ich jetzt aber kein Latein mehr (naja, leider? xD) und kann die Vokabeln von dort nicht mehr mit der app lernen.. naja. Vielleicht mach ichs mal aus Jux. Ist ja gut, wenn man eine Sprache beherrscht, die in der Medizin oft vorkommt und in der Biologie etc. (:

    Ach übrigens, bin wieder da 😀
    War 4 1/2 Wochen in Sachsen ^^ In einem Camp unter anderem. (:

    • YM meint:

      Ahh, dann herzliches Willkommen zurück (^^) Wie war es? =O

      • jule meint:

        Naja. Gewöhnungsbedürftig schon. Ich hasse kleine Insektenviecher und vor allem Ohrenkriecher *schauder*
        aber sonst wars gut (: Wenn man mal die Tatsache auslässt, dass ich ab und zu als Wessi beschimpft wurde oO’ Aber am Ende haben sie sich find ich ganz gut eingekriegt ^^

        • YM meint:

          Sind die Sachsen immer noch so verbittert? =/ Na ja verübeln kann man es ihnen nicht, sie galten (und gelten heute noch immer) als die Deppen der Nation – dumm, faul, rechtsradikal mit furchtbarem Dialekt. Keiner nimmt sie ernst und schon gar nicht ihre Sorgen, stattdessen schiebt man ihnen weiter für alles Mögliche die Schuld in die Schuhe, zeigt mit dem Finger auf sie, lacht über sie, beschimpft sie. Furchtbar traurig, da die Sachsen eigentlich echte Frohnaturen sind, wir erleben sie jedes Jahr im Sommer in Massen bei uns, weil wir in ‘nem Urlaubsort wohnen. Da hat man als “Wessi”, der nichts gegen Sachsen hat natürlich ein schweres Kreuz zu schleppen =/ So ein Sachse vertraut schon lange nicht mehr so schnell, wie er das früher tat. Inzwischen bleibt man wohl lieber unter sich, da weiß man, was man hat =/ Schönes, neues Deutschland.

          • jule meint:

            Naja waren nur die Jugendlichen im Camp teilweise so. Meine Verwandten in Sachsen und sonst alle die ich dort kenne, sind ganz normal zu mir. Deswegen hab und hatte ich auch noch nie was gegen “Ossis” ^^
            Mich machts nur traurig, dass es 14-jährige gibt, die so sind. Labern nur irgendwas nach, hab ich den eindruck.
            Und als ich sie gefragt hab, was so schlimm dran ist, aus dem westen zu kommen, konnten sie mir auch nicht wirklich ne antwort geben.

          • YM meint:

            Na ja ich schätze die sind einfach frustriert. Die haben die DDR nicht mehr miterlebt und hängen somit zwischen Baum und Borke. Sie sind keine “Wessis” sondern Ossis die nachweislich weniger wert sind als der Rest in Deutschland und die, obwohl sie eine Minderheit darstellen, nicht die gleichen Rechte haben, wie andere Minderheiten. Somit dürfen sie ganz offen diskriminiert werden – und werden sie auch. Und alles wegen einer Zeit, die sie nie miterlebt haben, von deren Gefühl sie auch nichts mitbekommen haben – sie sind in einem vereinten Deutschland geboren worden, nur in der falschen Hälfte des Landes. Sie sind quasi ohne Identität und Sachsen ist jetzt auch kein BL wo man hingeht, wenn man sich eine strahlende Zukunft aufbauen möchte, eher das Gegenteil ist der Fall, die meisten wollen einfach nur noch weg.
            Aber da ist dann wieder dieses Problem – der Dialekt. Jeder hört, woher du kommst und somit trägst du automatisch den Idiotenstempel und musst dich dreifach anstrengen, um dich zu beweisen, weil dich niemand mehr ernst nimmt, sobald du das erste Wort gesprochen hast =/ Das haben wir den tollen Medien und unserer super Regierung zu verdanken. Und beide tun nichts, dass es sich bessert, sie verschlimmern es nur weiter und pflegen den Trend.

          • jule meint:

            Naja. ICH will zum Studieren nach Dresden ziehen ^^ Find Sachsen wunderbar, auch wenn man evtl. ein bisschen weniger verdient als im westen.
            Na wegen dem Dialekt. Also ich find den gar nicht so.. mhm anders als Hochdeutsch. Außer “jetzte” naja und “nu?” ^^ Hab mir das schon selbst irgendwie angewöhnt. Nach den 4 Wochen ^__^’

          • YM meint:

            Ist auch ein schönes BL. Wir waren selbst sehr oft dort, weil wir auch Verwandte da haben und ich selbst hatte einen Freund, der dort wohnte mit dem ich aber nach wie vor noch befreundet bin und in Kontakt stehe. Ein paar weitere Freunde (ein Pärchen) von dort sind inzwischen weggezogen, weil sie dort absolut keine Arbeit gefunden hat und ausbilden wollte sie auch niemand, dabei ist sie hoch intelligent, spricht 3 oder 4 Sprachen fließend und war auch ein Jahr im Ausland. =/

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