Ich hatte es ja schon angekündigt, dass ich da gerne mal was drüber schreiben würde.
Den entscheidenden Anstoß gab mir diese Veganer-Familie im TV vor zwei Tagen oder so am Pro7 Tolerance Day.
Für alle, die es nicht wissen: Veganer sind im Grunde die Steigerungsform von Vegetariern. Während Vegetarier keine Tiere essen oder z.B. auch keine Kleidung aus Materialien wie Fellen oder Häuten von Tieren tragen, verzichten Veganer zusätzlich auf tierische Produkte wie z.b. Eier und Milch und alles, was daraus hergestellt wird. Ebenso tragen sie auch keine Kleidung aus z.B. Schafswolle oder Seide, wegen der Seidenraupen.
Es geht darum, dass Tiere nicht als bzw wie Nutztiere gehalten und/oder behandelt werden dürfen.
Soweit so gut.
Was mich nun an den zwei Veganern in der Sendung sehr gestört hat und was ich auch bei anderen Veganern schon beobachtet habe, sind bestimmte Teile ihrer Argumentation, die für mich schlichtweg unlogisch bzw widersprüchlich sind.
Noch dazu bin ich der Meinung, dass sie Tieren aufgrund dieser Argumentation sogar schaden.
In der Sendung besuchte einer von ProSieben, Ulrich Crüwell, einen Bauernhof, genauer einen Antitierbenutzungshof. Das heißt, dieser Hof hält zwar Tiere, aber die Tiere werden weder ge- noch benutzt oder gezüchtet. Sie leben dort einfach, werden gefüttert und das war’s.
Soweit ja kein Problem. Wobei ich aus der Sendung leider nicht entnehmen konnte, woher die Tiere dort kommen, und warum sie diese halten. Auf der Homepage aber erfährt man dann, dass es sich um Tiere handelt, die sonst geschlachtet worden wären oder eben getötet, weil sie nicht mehr den nötigen Nutzen bringen. Eine Art Gnadenhof also.
Interessant wurde der Beitrag, als es langsam auf das “Warum” zuging, also “Warum Veganer?”.
Eingeleitet mit der Frage: “Sind alle Tiere hier auch Veganer?”
Als Antwort kam: “Nein, also die Tiere hier würde ich jetzt nicht als Veganer und Veganerinnen bezeichnen, weil die ja nicht von sich aus entschieden haben, vegan zu leben, so wie wir das tun.”
Dem Satz folgte noch ein weiterer, zu dem komme ich später.
Es ging erst mal weiter mit dem Kommentar aus dem Off, dass auch HundeAUSbildung nicht ginge und Ulrich Crüwell erwähnt dabei, dass ja Hunde oft auch Menschen neue Kraft geben, ihnen zur Seite stehen oder ihnen sogar als Blindenhunde weiter durchs Leben helfen können. Und ob nun diese Ausbildung zu Blindenhunden also auch nicht ginge, nach Meinung der Veganerin.
Als Antwort kam: “Aber auch der Blindenhund hat sich nicht aus freien Stücken dazu entschieden, ein sogenannter Blindenhund zu sein. Das ist ihm vom Menschen wieder aufgedrückt worden. Man darf auch keine Menschen dazu zwingen “Blindenmenschen zu sein für andere Menschen.”.
So, das klingt ja alles logisch, denn soweit teile ich ja diese Ansichten (obwohl ich nicht Veganer bin): Tiere sollten mit den Menschen leben, nicht für sie.
Wäre da nicht dieser eine noch ausstehende Satz, den ich zuvor erwähnte. Denn auf die Frage hin, ob alle Tiere auf dem Hof Veganer seien, fügte sie zum Schluss noch folgenden Satz an: “Wir ernähren aber alle Tiere die hier leben vegan – also auch die Hunde.”
Auf Nachfrage von Ulrich Crüwell: “Aber, wenn man jetzt so’n Hund fragen würde, der würde doch sagen ‘Ich würde jetzt gern n Stück Fleisch fressen.” kam als Antwort: “Es gibt mittlerweile so viele Sorten vegane Hundenahrung zu kaufen, also wo die Hunde total drauf abfahren.”
Das geht in meinen Augen gar nicht.
Der springende Punkt, wo die Logik in der Argumentation nicht mehr gegeben ist – nicht nur das: Veganer, die so argumentieren, wirken auf mich scheinheilig und inkonsequent.
Ich dachte immer es geht darum, zu verhindern, dass Tiere vom Menschen ausgebeutet werden. Dass Tiere frei leben sollten und nicht gegen ihre Natur in Käfigen gehalten oder erzogen werden sollen. Dass sie ein Recht haben, ebenso frei zu leben, wie die Menschen.
Und auch wenn es die Nahrungskette gibt, hat der Mensch das Bewusstsein zu erkennen, dass er sich bewusst für andere Nahrung entscheiden kann, da er aufgrund seiner rasend schnellen Verbreitung, die Nahrungskette aus dem Gleichgewicht bringen würde, sprich tatsächlich dem Tierreich das Futter wegfressen würde – siehe leergefischte Meere z.B.
Tiere können das aber nicht – genau deshalb wird der Mensch ja dazu angehalten, sich zu zügeln.
Zur Erklärung, falls jemand den Widerspruch nicht erkennt:
Unter den Tieren auf dem Hof sind wie erwähnt auch Fleischfresser, die Hunde. Es ist ihre
Natur, Fleisch zu fressen. Ihr Organismus ist darauf eingestellt.
Das Gleiche gilt übrigens auch für Katzen. Für Katzen eigentlich sogar noch mehr, als für Hunde, denn der Katzenorganismus kann mit Getreide und Gemüse rein gar nichts anfangen – er ist nur auf minimalste Mengen eingestellt – genauer: Auf die Menge eines Mäusemageninhalts. Wer seine Katze vegan ernähren will und sich nicht richtig informiert, tötet sie schleichend. Ein Katzenhalter, der seine Katze z.B. ausschließlich mit Getreide gefüttert hat, vllt. sogar nur mit Trockenfutter und stolz ist, dass die Katze 15 Jahre alt wurde, bevor sie an Nierenleiden krepierte, hat nichts, aber auch rein gar nichts verstanden (eine Katze kann doppelt so alt werden).
Eine Katze vegan so zu ernähren, dass es ihr an nichts mangelt, ist, wenn man es richtig tut, ein riesiger Aufwand, wo mit Zusätzen hantiert werden muss, damit die Katze all die Stoffe bekommt, die sie benötigt, da einfach mal schätzungsweise über 90% davon im Gemüse und Getreide nicht vorhanden sind!
Das alleine sollte schon zeigen, dass vegane Ernährung nicht artgerecht ist bei Fleischfressern wie Hunden und eben ganz besonders Katzen.
Ich habe schon oft gehört, dass Veganer ihre Haustiere (Hunde, Katzen) vegan ernähren und da möchte ich gelinde gesagt ausflippen.
Viele Veganer (und eben auch die aus dem Beitrag) argumentieren, man solle den Tiere nichts aufzwängen. Sich vegan zu ernähren, ist also der freie Wunsch von Hunden und Katzen? Sie haben sich aus freien Stücken dazu entschieden, sich vegan zu ernähren?
Eher nicht.
Veganer, die so argumentieren, vermenschlichen die Tiere ebenso, wie jene, die sie verurteilen.
Toleranz ernten zu wollen, weil man so toll Tiere rettet, funktioniert vllt. auch nur dann, wenn man selbst tolerieren kann. Und, wenn ihr militanten Veganer nicht mal bei Tieren tolerieren könnt, dass es unter ihnen auch Fleischfresser gibt und dass es ihre verdammte Natur ist, dann wundert euch nicht, dass andere mit dem Kopf schütteln, wenn ihr den Mund aufmacht.
Ich kann verstehen, wenn ihr argumentiert, dass die Tiere, die in einer Dose Hundefutter enden, vorher möglicherweise ganz qualvoll gelebt haben. Aber ihr könntet BARFen.
Niemand zwingt euch, die Dosen zu kaufen. Geht zu einem Bauernhof, wo die Tiere frei leben, kauft dort ein Schaf oder was weiß ich und bereitet es dem Hund zu.
Dass für den Fleischfresser ein Tier sterben muss, funktioniert in der Natur bei z.B. Wölfen tagtäglich. Es muss sogar so sein, denn die Natur ist darauf eingerichtet. Würden sämtliche Fleischfresser sich plötzlich vegan ernähren, könnte sich der Artenbestand nicht mehr selbst regulieren.
Das beste und konsequenteste bei der Sache wäre natürlich, sich gar nicht erst ein Haustier zu halten. Aber da knicken ja viele von euch auch schon wieder ein.
Hier noch eine Seite zur veganen Hundeernährung – ich weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Es sieht aus, als würden sie argumentieren, aber faktisch ist der größte Teil der Antworten nur dummes Gelaber. Tut mir leid, ich kann da beim besten Willen nichts anderes zu sagen.
Wer die Links ganz unten unter “Sonstige” verfolgt, findet dort unter anderem auch das:
Was ist mit Tieren, die nicht vegan ernährt werden können?
Sollte es Tiere geben, die nicht vegan ernährt werden können, handelt es sich um ein ethisches Dilemma. Die Existenz ethischer Dilemmata kann jedoch keine Rechtfertigung sein, Tiere zu mißhandeln und umzubringen, um andere Tiere, die vegan ernährt werden können, zu ernähren.
Schon alleine das “sollte es Tiere geben…” Das kann doch nicht euer Ernst sein. =/
Es muss Tiere geben, die sich nicht vegan ernähren. Sonst könnten wir uns hier alle bald nicht mehr bewegen auf diesem Planeten. Dass die Natur ist, wie sie ist hat doch seinen Sinn. Wie überheblich kann der Mensch sein, da reinpfuschen und es besser wissen zu wollen? Was ich alles gelesen habe über militante Veganer in den letzten Tagen und ihre Ziele, ihre Argumentation – ihr seid nicht besser als Menschen, die Flüsse begradigen, Tierarten ausrotten, weil sie ihnen den Lebensraum nehmen für Erdbeerfelder oder was weiß ich, etc. Nur ihr tut dabei so, als wärt ihr Heilige. Entschuldigung.
Auf der einen Seite sagt ihr, es ginge nicht um die von Tieren gejagten Tiere, sondern um die Tiere, die von und durch Menschen getötet werden, um damit ganz oder teilweise Haustiere zu ernähren, die (was den in der Verantwortung der Menschen liegenden Teil der Ernährung angeht) vegan ernährt werden können, gleichzeitig liebäugelt ihr aber mit so was:
Müssen Veganer Löwen am Töten von Antilopen hindern?
[…] Offensichtlich ist es (zumindest derzeit) nicht realisierbar, zumindest nicht mit ethisch vertretbaren Mitteln (denkbar wäre allenfalls eine Zerstörung der gesamten Biosphäre, die als Nebeneffekt den Tod aller Tiere und somit der Löwen zur Folge hätte, was offensichtlich ethisch nicht vertretbar ist), Löwen daran zu hindern, Antilopen zu töten. Da aber Veganismus die Vermeidung des Vermeidbaren bedeutet, hat sich die Frage somit erledigt.
Allenfalls die Variante “Müßten Veganer, wenn es möglich wäre, Löwen am Töten von Antilopen hindern?” wäre sinnvoll. Diese Frage ist aber völlig hypothetisch (…). Bei einer Population von weltweit etwa zehn- bis zwanzigtausend Löwen und mehreren Milliarden Menschen liegt die Zahl der durch Löwen getöteten “Beute”tiere übigens im Tausendstelpromillebereich der von Menschen getöteten “Nutz”tiere, es gibt also dringliche, konkrete und vor allem derzeit lösbare Probleme.
Und so was:
Müssen “Haustiere”, für die man die Verantwortung hat, vom Töten anderer Tiere abgehalten werden?
Im konkreten Fall, d.h. wenn man es bemerkt, dann ja (alles andere wäre unterlassene Hilfeleistung). Das bedeutet aber nicht, daß die Tiere nur in der Wohnung einsperrt (selbst das würde oft nicht reichen) oder mit irgendwelchen “Maulkörben” versehen werden sollen, damit sie keine Möglichkeit dazu hätten, denn nichtmenschliche Tiere können – im Gegensatz zu Menschen – nicht von sich aus vegan leben (jedoch können sie ggf. vegan ernährt werden).
Äh…? (°_O)
AAALTER! Bitte seid ‘ne Satireseite.
Warum ist euch die nicht artgerechte Haltung von Tieren ein Dorn im Auge (was ich verstehen kann), aber eure eigenen Haustiere nicht artgerecht zu halten, stört euch nicht, strebt ihr sogar an (was ich nicht verstehen kann)?
Ist euch bewusst, dass veganes Leben auf Ethik basiert, etwas, was Tiere nicht bewusst begreifen? Die werden nie verstehen, wieso sie sich vegan ernähren müssen – und selbst, wenn sie es 80% ihres Lebens taten, sobald man ihnen Fleisch vorlegt, werden sie es fressen. Auch die Katze, wird, solange sie es kann, jagen und töten. Ganz besonders Katzen! Denn die töten auch aus Langeweile und zum Spaß und nicht nur aus Hunger, wie andere Tiere.
Es geht um die eigenen Eitelkeiten. Nichts weiter.
Ende der Durchsage.
xxx, YM
Ich bin auf die verlinkte Seite gegangen & hab mir die 1. Fragen & Antworten angeschaut. Ich dachte mich trifft der Schlag. Allein solch etwas aufzuschreiben… & es dann noch irgendwo im Netz hochladen. Mir fehlen die Worte …
Hab auch ziemlich schockiert geguckt. Ich frage mich, ob die sich da nicht inzwischen in was verrannt und ihr eigentliches Ziel aus den Augen verloren bzw längst hinter sich gelassen haben.
ich habe den Beitrag von dem du gesprochen hast auch gesehen und mich besonders hat mich gewundert wieso die die Eier weggeschmissen haben. Die hätten entweder die Hennen die Eier ausbrüten lassen sollen, oder erst gar keine Hühner anschaffen. Alternativ hätte man die Eier auch an die Nachbarn oder so geben können. Denn wenn man bedenkt das sind doch die “Kinder” der Hühner. Die schmeißen ihr Kind doch auch nicht einfach weg. Und wenn die Eier gegessen werden, dann müssen keine Eier im Supermarkt gekauft werden und es sterben wieder weniger Hühner und müssen weniger in unzumutbaren Verhältnissen leben. Och könnte jetzt noch tausend andere Argumente geben, aber ich muss noch ne Medienbiografie schreiben ;D
Stimmt zu den Eiern hatte ich auch eine gespaltene Meinung, sag ich mal.
Ich kann verstehen, dass es darum ging Menschen von Eiern abzubringen. Denn sie sagte ja ganz richtig, dass es im Grunde Babyhühner, also Küken sind. Auch, wenn sie noch nicht geschlüpft sind. Eier sind also keine Nahrung. Genauso, wie Kühe ja keine Milch geben, um den Menschen zu ernähren, sondern um ihre Kälber zu ernähren.
Um den Menschen also davon abzubringen, Eier zu essen, muss man ihm diese vorenthalten. So gesehen, ist man quasi tatsächlich dazu gezwungen, die Eier lieber wegzuschmeißen, als sie anderen zu schenken.
Allerdings finde ich, wenn die Hühner diese Eier legen, aber nicht ausbrüten, sind die Eier ja nun mal da. Sie legen es ja nicht darauf an, dass die Hühner Eier legen. So gesehen, dürften sie die Eier eigentlich problemlos essen. Denn, ob sie diese nun wegschmeißen oder selbst essen macht in der Hinsicht keinen Unterschied, da sie nur dann Eier essen würden, wenn sie sowieso da wären, ohne Hühner speziell zum Eierlegen zu halten – weißt wie?
Es wäre dann vergleichbar mit den “Früchten der Natur”. Man nimmt das, was die Natur freiwillig hergibt und gibt sich damit zufrieden.
Aber das ist wohl Ansichtssache.
jaa genau das meine ich ja 😀 also generell finde ich veganer ja, wie soll man das sagen, überheblich. Sie denken, dass nur sie die richtige Ansicht haben. Sorry, aber meiner anscht nach, ist das so
Hier eine informative Seite zum Thema von einem Arzt geschrieben, der seine Argumente auf Studien stützt:
http://www.provegan.info/de/infothek/kategorie/vegane-haustierernaehrung/